Mülsborn
Wissenswertes und Geschichtliches aus Mülsborn
Seit 1217 wird die Adelsfamilie von Moldesborn genannt, die hier ihr Stammhaus hatte. Sie trug zeitweise auch den Beinamen Quaterland. In einer Urkunde von 1385 geht es um einen Streit zwischen den Brüdern Cracht, Henniken und Hinrich von Muldesbern mit dem Stift Meschede um der Markzehnten. Man einigt sich auf einen Vergleich. 1539 wird ein Thonies Schaden von „muldesbern“ erwähnt. Im 16./17. Jahrhundert bestand die Bauernschaft Mülsborn aus drei freien Höfen und dem Rittergut Mülsborn. Der Hof Kümmecke soll der älteste gewesen sein. Das Rittergut gelangte 1601 in den Besitz von Heinrich von Westphalen, der zur gleichen Zeit auch das Rittergut „Haus Laer“ erwarb. Seitdem sind beide Güter miteinander verbunden. Beim Hof Kümmecke ging die Erbschaft mehrere Generationen lang auf die Töchter über. Die Besitzer nahmen aber weiterhin den Hofnamen „auf der Kümmecke“ an. Zuletzt erwarben die Grafen von Westphalen den Hof mit allen Ländereien und auch dem Wald. Ein um 1920 erstelltes koloriertes Foto zeigt das wohl um 1600 erbaute Haupthaus mit dem tief gezogenen Strohdach. Das Gebäude wurde 1925 abgerissen.
Auf dem Gutshof der Grafen von Westphalen wird keine Landwirtschaft mehr betrieben. Die Gebäude werden in jüngster Zeit renoviert und für Wohnzwecke hergerichtet.
Zum Gut gehört auch die Kapelle. Sie wurde von dem Grafen Friedrich Wilhelm L.B. von Westphalen gegründet und ist aus Bruchsteinen erbaut. Schutzpatron ist der hl. Johannes von Nepomuk. Sie wurde 1733 eingeweiht. Gemäß von Stiftungen aus dem Jahr 1779 wurden jährlich drei Messen gelesen. Aufgrund einer weiteren Stiftung wurde auch eine Messe am Namenfest des Schutzpatrons gelesen. Hatte Pfarrer Luigs noch 1847 den totalen Verfall der Kapelle beklagt, war sie 1852 wieder völlig hergestellt.
Um 1960 setzte in Mülsborn eine rege Bautätigkeit ein. Joh. Arens richtete in seinem Neubau eine Gastwirtschaft ein, die er später umbauen ließ und verpachtete. Im Volksmund wurde sie „Bockbar“ genannt. In Mülsborn wurde bis in die 60er Jahre der Ziegenbock gehalten. Wegen des starken Geruchs musste der Stall abseits von den Wohnhäusern stehen.
1978 zog der Klavierbaubetrieb Michael Wenmakers in das „Neubaugebiet“ von Mülsborn. Als Klavierstimmer war er über die Grenzen des Sauerlandes bekannt. Er handelte mit Klavieren und betrieb eine eigene Reparaturwerkstatt.
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