Wissenswertes und Geschichtliches aus Schüren

In dem zunächst rein landwirtschaftlich geprägten Ort waren im Schatzungsregister von 1543 vier Schürener Höfe belegt.  Schüren ist als Sitz eines Zweiges der Familie von Schaden seit 1548 nachweisbar.  Das Gutshaus Grewe wurde 1595 erbaut.  Die Adelsfamilie von Kleinsorgen hatte in Schüren ihren Stammsitz. Im November 1837 verzog der Freiherr Maximilian von Kleinsorgen, nachdem er zuvor das Gut Blessenohl erworben hatte, dorthin. Das Gut Schüren verpachtete er an den Pächter Luigs.

Haus Kleinsorge in Schüren


Zum Gut Kleinsorgen gehört auch ein Privatfriedhof.

Privatfriedhof Kleinsorge um 1990


Die Schürener Kapelle gehörte als Privatkapelle zum Gut Kleinsorgen. Sie war der Gottesmutter geweiht. Den Insassen von Schüren war von jeher „der Mitgebrauch dieser Kapelle in der Art gestattet, dass, wenn einer dieser Eingesessenen in der Kapelle Messe lesen oder einen Toten beläuten lassen wollte, dazu auf vorheriges Ansuchen die Erlaubnis erteilt, auch die Benutzung der Messgewänder und des Kelches ect. gestattet wurde“.  Dieses Recht endete mit der Verpachtung. Die Einwohner, namentlich die Ökonomen Joseph Grewe gt. Wickard, Anton Gast und Johann Brand, der Schmied Anton Kaufmann und die Tagelöhner Fritz Franzes, Franz Potthoff und Anton Mütherich klagen 1864 auf Recht der weiteren Nutzung.  Weil sie ihr Recht innerhalb einer dazu festgesetzten Frist nicht geltend machen konnten, wurde ihre Klage abgewiesen. Als Pfarrer Hagemann nach Calle kam, war schon 40 Jahre keine hl. Messe mehr in der Kapelle gelesen worden. Er erwirkte die erneute Benutzung durch die Einwohner von Schüren, unter der Bedingung, dass der marode Bau renoviert würde.  1924 konnte man die Neueinweihung feiern. Seitdem ist die Kapelle neben der Gottesmutter auch dem hl Hubertus geweiht. Das Gebäude wurde beim Einmarsch der Amerikaner zerstört und später abgerissen.

Kapelle vor 1940


Im Caritas-Kinderheim richtete man nach dem Krieg zunächst eine kleine Kapelle ein, die 1949 durch finanzielle Unterstützung der Bewohner Schürens und der umliegenden Ortschaften zu einer großen, prächtigen Kapelle ausgebaut wurde.  Die Kapelle bestand auch nach Auflösung des Kinderheims noch bis 1970.

Innenaufnahme Kapelle Kinderheim Schüren


2011 kam die Idee auf, eine neue Kapelle zu bauen. Bald wurde ein Förderverein zum Kapellenbau gegründet. Die Kapelle wurde in Eigenleistung der Schürener Bürger mit Unterstützung freiwilliger Helfer aus den Nachbarorten erbaut.  Schutzpatron ist der hl. Hubertus.


Flugplatz Meschede – Schüren

Luftsportler aus dem Ruhrgebiet suchten im Sauerland geeignetes Gelände zum Segelfliegen. In Schüren fanden sie besonders günstige Bedingungen vor. Arnold Flues aus Stockhausen machte 1932 dort die ersten Flugversuche. Im gleichen Jahr wurde durch den Arbeitsdienst eine Segelflugschule errichtet. Schon im nächsten Jahr wurde ein Großflugtag veranstaltet.1937 wurde mit dem Bau eines Verwaltungsgebäudes, einer Flugzeughalle und Unterkünften begonnen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Luftsportverein Meschede wieder gegründet und erhielt bald die Genehmigung für Segelflug. Die Zulassung als Landeplatz für Motorflugzeuge erfolgte 1959. Nach der Genehmigung zur Anlage und zum Betrieb eines Verkehrslandeplatzes, wurde in den folgenden Jahren umfangreiche Investitionen getätigt und das ehemalige Segelfluggelände zu einem modernen Verkehrslandeplatz ausgebaut.



Das Kinderheim Schüren

Nach dem 2. Weltkrieg dienten die Gebäude der ehemaligen Segelflugschule verschiedenen Gruppen als Unterkunft. Von 1946 bis 1954 übernahm der Caritasverband Paderborn die Baulichkeiten und richtete in ihnen ein Kinderheim ein. Dem Heim angeschlossen war auch eine Volksschule. In der Schulchronik heißt es: „Arme Schulschwestern aus Schlesien waren mit ihren Schutzbefohlenen aus der Heimat vertrieben worden und hatten in Schüren eine neue Bleibe gefunden“.  Die Schule wurde auch von den Schulkindern aus Schüren besucht. Mit Ende des Schuljahres 1953/54, damals noch zu Ostern, wurde die Schule geschlossen, das Kinderheim aufgelöst. Am Hauptgebäude waren bauliche Mängel aufgetreten. Der Caritasverband wäre bereit gewesen, das Heim weiter zu betreiben und die Mängel zu beheben, wenn der Grund und Boden käuflich zu erwerben gewesen wäre. Alle diesbezüglichen Verhandlungen scheiterten jedoch.

Schüren 2023

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